Therapeutisches Klettern

 

Was ist therapeutisches Klettern?

 

Therapeutisches Klettern wird als Therapieinstrument für Bewegungstherapie zur Prävention, Rehabilitation oder Regeneration in der Physiotherapie und Ergotherapie eingesetzt.

Ziel der Therapie ist es, den gesamten Bewegungsapparat zu trainieren und zu stärken. Das Klettern wird als funktionelles Training genutzt und neben der Koordination des Körpers wird auch die Konzentration und die Motorik aktiv geschult.

Das Training selbst findet an therapeutischen Kletterwänden statt und wird dabei auf verschiedene Therapieziele abgestimmt.

Wie funktioniert therapeutisches Klettern? 

 

In der Klettertherapie trainiert der Übende, in dem er sein eigenes Körpergewicht einsetzt. Patienten mit Sportverletzungen können durch die Übungen daher ebenso gute Erfolge erzielen, wie auch Patienten mit psychischen Beschwerden.

Für welche Indikationen eignet sich therapeutischem Klettern?

  • Bänderverletzungen
  • Wirbelsäulenverletzungen
  • Multiple Sklerose
  • Fehlhaltungen
  • Muskelaufbau

Klettern an therapeutischen Kletterwänden verbessert die körpereigene Stabilität, Koordination, Mobilität und lässt den ein oder anderen Patienten durch Erfolgserlebnisse buchstäblich über sich hinauswachsen.

Die Kletterwand kann an den Patienten komplett angepasst werden. Sowohl die Position der Griffe als auch der Neigungswinkel der Kletterwand kann je nach Modell verändert werden. Somit kann der Schwierigkeitsgrad beim Nutzen der Kletterwand variabel geändert werden.

Wie kann ich Therapeutisches Klettern sicher, einfach und gezielt in meine Praxis integrieren?

 

Jens Brünjes, Physioclimb-Fortbildungsleiter erklärt, wie variabel und steuerbar das therapieren mit Hilfe des Potsdamer Modells gestaltet werden kann: MTT trifft auf Bouldern

  • Entwicklungsstörungen – Wahrnehmungsstörungen
  • Verhaltensstörungen – Depression
  • Psychose
  • Suchterkrankungen
  • AD(H)S
Therapeutisches Klettern

Praxisübung “ImpingementSyndrom”

Für die Fachzeitschrift PT demonstriert Jens Brünjes einen möglichen Therapieverlauf am Fall­beispiel eines Impingement-Syndroms am Schultergelenk.Von leichten Übungen über Traversieren und schräges Aufsteigen bis zu komplexen Übungen mit dem Theraband.

pt-Fachvideo: Interview mit Physioclimb

Wie und bei welchen Krankheitsbildern kann Therapeutisches Klettern in der physiotherapeutischen Praxis angewendet werden? Jens Brünjes steht hier im Interview Rede und Antwort.

“Wir setzen das flexible Klettersystem von Physioclimb seit nunmehr einem Jahr als gelenkschonende Ergänzung in der prä- und postoperativen Trainingstherapie ein. Sowohl unsere Patienten als auch die physio- und trainingstherapeutischen Kollegen schätzen das motivierende Design. Produkt und Konzept sind absolut zielführend.”

Dr. Frank Becker

Leitender Oberarzt im Orthoparc, Köln

“Für mein Team und mich ist das Therapeutische Klettern ein großer Gewinn. Es bereichert das Angebot und macht auch uns Therapeuten Spaß. Das finde ich ganz wichtig. Mit dem Potsdamer Modell, dem Praxisbuch und der Schulung ist der Einstieg sehr praxisnah”

Johann Spanier

Inhaber von "die beweglichmacher" in Köln

“Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so schnell so variabel und indikationsbezogen mit dem Therapeutischen Klettern loslegen können. Für unser Zentrum ist Physioclimb ein kompetenter Partner mit einem passgenauen System aus Equipment und Fortbildung.”

Cornelia Schorr

Physiotherapeutin vom Reha-Zentrum Rosenheim

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WIRKUNG

TRAINING

GANZHEITLICHES UND DYNAMISCHES MUSKELTRAINING

Beim Klettern ist es unmöglich, eine bestimmte Muskeln oder Muskelgruppe zu isolieren. Es wird immer, basierend auf der diagonalen Bewegung, der ganze Körper genutzt. Ziel ist es also, bei den Übungen auf bestimmte Muskeln oder Muskelgruppen zu fokussieren – auch wenn komplette funktionelle myofasziale Ketten (Schlingen) involviert sind. 

Es kommt zu einer Re-adaption der geschädigten, bzw. geschwächten Struktur und verbessert gleichzeitig den ganzen Bewegungsapparat in seiner Leistungsfähigkeit. Relativ wenig Unterstützungsfläche und Anforderungen an alle vier Extremitäten sowie den Rumpf (core stability) verbessern sowohl die Motorische Kontrolle als auch die Postulate Kontrolle.

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THERAPIE

KLETTERTHERAPIE

GESCHLOSSENE KETTE DER KLETTERTHERAPIE

Beim Klettern findet die komplette Therapie in der sogenannten „geschlossenen Kette“ statt. Dadurch ist eine translatorische Komponente auf das Gelenk reduziert und somit gelenkschonend auch in frühen Reha-Phasen stabilisierend einsetzbar. Trotz Trainierens in einer geschlossenen Kette stellt das therapeutische Klettern sehr hohe koordinative Anforderungen.

Das Gleichgewicht wird dabei extrem gefordert und gefördert. Die geringe Unterstützungsfläche induziert ein hohes Maß an Koordination des Gesamt-Körperschwerpunkts. Aufgrund dynamischer Muskelarbeit des therapeutischen Kletterns werden alle notwendigen Bereiche des Körpers trainiert und gestärkt.

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MOTIVATION

ABWECHSLUNGSREICH

VERBESSERUNG + FÖRDERUNG VON KOORDINATION UND GLEICHGEWICHT

Klettern macht Freude! Und Klettern ist in unserem sensomorischen System basal angelegt (Krabbeln, Reptilienbewegung). Durch die unterschiedlichsten Klettertherapieübungen wird trotz koordinativer und konditioneller Beanspruchung eine hohe Bewegungsfreude erzeugt. 

Erfahrungen zeigen, dass etwa beim Einsatz des Therapeutischen Klettern in der Rückenschule eine hohe Nachhaltigkeit erzeugt werden kann. Patienten aller Altersstufen finden an dieser Bewegungsform so viel Bestätigung und Motivation, dass sie nach der Therapie weiterhin Klettern gehen.

Anwendungsbereiche des Therapiekletterns

  • Chronische Bewegungsstörungen & neurologische Erkrankungen
  • Therapeutische Klettern hilft zu einer besseren Körperwahrnehmung und Koordinationsfähigkeit. Auch für Patienten mit Problemen an Bandscheiben sowie für chronische Schmerzpatienten und Patienten mit Prothesen kann eine Klettertherapie hilfreich sein.
  • Komplexbehandlung bei Geriatrie
  • Therapeutisches Klettern ist zudem eine geeignete Therapieform für ältere Menschen, um die Gedächtnisleistung zu verbessern.